Fastnachtsauftakt in Mainz-Mombach mit christlicher Komponente (AZ)

                     Fastnachtsauftakt in Mainz-Mombach mit christlicher Komponente            

Von Gerd Plachetka
MOMBACH – Es hat eine lange Tradition, das Narrenlob in der Mombacher Herz-Jesu-Kirche mit einer Liturgie zu beginnen: quasi die närrische Mobilmachung mit christlicher Komponente. Schließlich ist die Fastnacht vor allem einer katholischen Mentalität geschuldet. Herzlich begrüßt Hausherr und „Seelebeitel“ der Mombacher Bohnebeitel Gottfried Keindl auch seine Kollegin Ilka Friedrich von der evangelischen Friedenskirche, alle örtlichen Vereine und anwesenden getarnten und enttarnten Kommunalpolitiker: neben anderen Ortsvorsteherin Dr. Eleonore Lossen-Geissler und Oberbürgermeister Michael Ebling. Unter den Klängen des Narrhallamarschs führt das Trommlercorps der Mombacher Prinzengarde die vielen Gardedelegationen aus Mombach und dem gesamten Stadtgebiet in den Altarraum und liefert ein erstes stimmungsvoll-vierfarbbuntes Bild.
In bester Andreas Schmidt Obermessdiener-Manier schwingt Bohnebeitel-Jungtalent Max Bohland auch verbal gereimt den Weihrauchkessel und fordert: „Äh bissche moderner kennt die Kerch schun soi“ und erntet dafür das erste „Ui-jui-jui“ aus den vollbesetzen Kirchenbänken. Dann sorgen Essensheims „Die Donnergugger“ für die nötige klerikale Klangfülle und werden von Keindl mit den süffisanten Worten verabschiedet: „Sind sie zu laut, bist du zu alt“. Die Gemeinde ist nun hellwach und empfänglich für feine Zwischentöne. Den närrischen Impuls setzen unter der Leitlinie von „Yellow Submarine“ der Beatles der Chor Mystic unter Leitung von Brigitte Wolter und den Pilzköpfe-Protagonisten Francisco Payan, Markus Kahler, Christian Kanka und Georg Philipp Melloni. Die parodierende Off-Stimme der Päpste Benedikt und Franziskus liefert dazu in unnachahmlicher Weise Bohnebeitel-Präsident Heinz Meller. Christan Bartmann in Husarenuniform verliest den närrisch-kirchlichen Introitus, deren Texte aus der Feder des verstorbenen Heinz Schier stammen. Keindls närrischer Mitbruder Norbert Pfaff singt das Schunkellied „Helau, Helau-luja“ auf die Heile, heile Gänsje-Melodie. Längst hat sich die ganze Gemeinde aktiv eingeklinkt und intoniert zum Abschluss das stimmungsvolle Lied: „Im Schatten des Doms“
 
Gut besucht war der Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche. Foto: hbz/Kristina Schäfer

Halbmond des CCM begrüßt Autofahrer

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Halbmond des CCM begrüßt Autofahrer

Von Gerd Plachetka

vor 10 Stunden

Eine närrische Begrüßung erwartet die Mainzer wieder Eingang zum Stadtteil Mombach – das Symbol des Carneval Clubs Mombach.

Bis Aschermittwoch bleibt die Figur auf dem kleinen Kreisel stehen.

 

 

MOMBACH – Seit dem Wochenende erstrahlt der überdimensional bunte närrische Halbmond wieder auf dem kleinen Mombacher Kreisel und begrüßt die Karnevalsverzückten in der nördlichsten Mainzer Narrenhochburg. Das schmunzelnde bunte Himmelsgestirn ist Symbol des Carneval Clubs Mombach „Die Eulenspiegel“ 1981 e.V. und lässt so manchen Autofahrer am Ortseingang erstaunen. Macht der lustige Halbmond nun einen närrischen Schmollmund oder riskiert er doch nur eine dicke Lippe? Die Frage bleibt wohl unbeantwortet. Sein verschmitztes Lächeln dagegen ist unstrittig und setzt bei so manchem Betrachter himmlische Träume frei. Am Abend gesellen sich dann seine Freunde – die Sterne – dazu und vervollständigen das närrische Firmament.

„Im Jahr 2014 feierte unser Carneval Club seinen 33. Geburtstag. Dazu wollten wir uns etwas Besonderes einfallen lassen und irgendwie auch für das närrische Ansehen im Ort etwas tun“, berichtet Vereinspräsident Friedhelm Krost. Die Idee, ein überdimensioniertes Symbolbild zu schaffen, sei schnell geboren gewesen. Zumal man in den Vereinsreihen mit Dieter Wenger einen absoluten Fachmann für Motive und Skulpturen hatte. Schließlich ist er seit vielen Jahren der Wagenbauer des MCV. Seine erste Planzeichnung mit dem Halbmond habe sofort überzeugt. Und da sei es ganz selbstverständlich, dass Wenger mit seiner bewährten Mannschaft natürlich dann im Anschluss auch noch die Anfertigung übernommen habe, so Krost.

 

 

Seit sechs Jahren begrüßt das schmunzelnde Himmelsgestirn nun die Menschen, die über den kleinen Mombacher Kreisel an der Kreuzkapelle in den Stadtteil fahren. Achteinhalb Meter groß und sechs Tonnen schwer ist die weithin sichtbare Skulptur und ersetzt alljährlich von Jahresbeginn an bis Aschermittwoch den kleinen Sandsteinkreisel. Die Einweihung der Symbolfigur übernahm 2014 Oberbürgermeister Michael Ebling mit den Worten: „So etwas ist sicher einmalig, dass jetzt mit diesem wunderbaren CCM-Symbolbild auch an einer Stadteinfahrt auf eine Fastnachtshochburg hingewiesen wird“, erinnert sich Sitzungspräsident Ansgar Klein noch gut an die Rede von Ebling.